AXELXANDER'S BLOG

IMPRESSUM

Freitag, 25.03.2022

"Fahrscheinloses Fahren in Köln"

Im Jahre 2018 war die KVB mit dem Versuch, einen Tag für fahrscheinloses Nutzen seines öffentlichen Nahverkehrs frei zu machen, vorgestoßen. Der fahrscheinlose Tag der KVB fand am 03.06.2018 in Köln statt und dann hat man nicht mehr viel gehört.

KVB Anzeige Nun eine Aktion, die von einem Unternehmen gesponsert wird und am 26.3.2022 stattfindet unter dem Motto "Für Köln, fürs Klima". Das Wiederbeleben dieses guten Gedankens wäre eine Möglichkeit für die Stadt, sich beim sozialen Aspekt und beim Umweltaspekt etwas mehr reinzuhängen, um dieses Format 365 Tage im Jahr anbieten zu können.

Das 9€-Ticket, das vielleicht kommen wird, wäre ein Anfang, ist aber wieder auf nur drei Monate beschränkt und ist damit kein "Zeichen" für ein wirkliches Umdenken zu einem sozialen Verkehrskonzept und einer nachhaltigen Energiewende.

Hier nochmals der Artikel von damals aus meinem Archiv:

KVB Anzeige

Fahrscheinlos
Zukunftsfahren
(Logo der Aktion: KVB-Anzeige 2018)

Zukunftsfahren steht für ein besseres Köln. Das Video "Smart City Cologne" zeigt, wie greifbar die Zukunft 2025 sein kann.

Durch die Nutzung des Verkehrsmixes bestehend aus Bahn, Bus, Rad und Carsharing reduzieren Sie bereits heute CO2- und Stickoxidwerte. Apps und moderne Ticketing-Systeme bieten Ihnen einen einfachen Einstieg, um die Angebote nutzen zu können. Dieses Zusammenspiel zwischen attraktiven Verkehrsmitteln und innovativer Technik wird auch in den kommenden Jahren erweitert und ausgebaut. Erleben Sie die Entwicklung "Zukunftsfahren" mit.

Am 03.06.2018 findet deshalb der Fahrscheinloser Tag der KVB statt. An diesem konnte man die Nutzung des KVB-Verkehrsmixes bestehend aus Bus, Bahn und dem KVB-Rad kostenfrei testen.

Und dann? Kommt dann endlich der Tag, an dem auch alle folgenden Tage kostenlos im ÖPNV gefahren werden kann. Gut wäre es für das Klima, aber die Stadt Köln hat kein Konzept für solcher Art sozialer Leistung.

Description: Kundgebung auf dem Pariser Platz in Berlin gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine vor dem mit der ukrainischen Flagge beleuchteten Brandenburger Tor; Rally on Pariser Platz in Berlin against Russia's invasion of Ukraine in front of the Brandenburg Gate illuminated with the Ukrainian flag. Date 24 February 2022, 18:15:41 Source Own work Author Leonhard Lenz

Freitag, der 11. März 2022

Das erste Kriegsverbrechen des 21. Jahrhunderts in Europa

Russlands Krieg in Ukraine

Russland bombardiert ukrainische Städte und fällt mit schweren Waffen in das Land ein und nennt es verharmlosende "militärische Spezialoperation". In russischen Medien darf der Überfall nicht Krieg genannt werden.

Seit dem 24.2.2022 führt das Regime in Moskau einen unerklärten Krieg gegen die Ukraine mit großer Anzahl an Toten in der Zivilbevölkerung.

141 Staaten der UNO verurteilen Russlands kriegerisches Handeln.

Präsident Putin und Außenminister Lawrow behauptet in der Öffentlichkeit ( vermutlich für die letzten in Russland zugelassenen russischen Medien), dass es die Ukraine nicht überfallen habe und auch nicht beabsichtige, die ukrainische Regierung zu entmachten. Gegenüber der Ukraine und im UNO-Sicherheitsrat ist genau dies als Grund vorgetragen worden.

Putin und seine Minister sind vor dem UN-Kriegsverbrecher-Gericht in Den Haag angeklagt.

Russland macht sich schwerer Kriegsverbrechen schuldig.

Russland lehnt diplomatische Lösungen, die von den Ländern der EU und der Regierung der Ukraine angeboten worden sind, ab. In Antalya, Türkei treffen sich die Außenminister und erreichen keine Annäherung.

Staaten und private Unternehmen im Ausland boykottieren Russland.

 

Война в Европе • Война России в Украине

Первое военное преступление 21 века в Европе
Война России в Украине

Вторжение России в Украину (российская агрессия против Украины, российско-украинская война, «военная спецоперация») началось 24 февраля 2022 года около 5 часов утра по киевскому времени. События последовали за концентрацией российских войск у границы с Украиной и кризисом в российско-украинских отношениях.

Россия бомбит украинские города и вторгается в страну с тяжелым вооружением, называя это тривиальной "специальной военной операцией". В российских СМИ нападение нельзя назвать войной.


С 24.2.2022 года режим в Москве ведет необъявленную войну против Украины с большим количеством жертв среди мирного населения.

141 государство ООН осуждает воинственные действия России.

Президент Путин и министр иностранных дел Лавров публично (предположительно для российских СМИ) заявляют, что они не вторгались в Украину и не намерены свергать украинское правительство. Однако в Совете Безопасности ООН это было выдвинуто в качестве оправдания.

Путину и его министрам предъявлены обвинения в суде ООН по военным преступлениям в Гааге.

Россия виновна в серьезных военных преступлениях.

Россия отвергает дипломатические решения, предлагаемые странами ЕС и правительством Украины. Министры иностранных дел встречаются в Анталии, Турция, и не могут достичь сближения.

Государства и частные компании за рубежом бойкотируют Россию.

 

 


 

 

 

 

 

Sonntag, 16. Januar 2022

Erinnerung an eine französische Menschenrechtlerin 

Flora Célestine Thérèse Henriette Tristán y Moscoso (Flora Tristán)

Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von meiner Folge über bemerkenswerte Frauen, Vordenkerinnen und dem Verhältnis von Männern und Frauen, insbesondere zum Human Rights Day  und zum Internationalen Frauentag 2018 sowie zu Olympe de Gouges, die wohl als erster Mensch gelten kann, der die Rechte der Frau als Menschenrechte begriffen hatte. 

Flora Tristán ist ein weiteres Beispiel, wie mit Frauen umgegangen wurde, die sich innerhalb der Gesellschaft von den normativen Zwängen befreien wollten, die ihnen Männer aufzwangen, und sich gegenüber ihren Ehemännern behaupteten. Sie starb am 14. November 1844 in Bordeaux im Haus von Elisa und Charles Lemonnier an Typhus.

In Wikipedia wird auf der französischen Seite zwar behauptet: "Sie galt als eine 'gefallene Aristokratin, sozialistische Frau und feministische Arbeiterin', wie sie sich selbst gerne bezeichnete. Ihr früher Tod im Alter von 41 Jahren wird von einigen als direkte Folge der Verletzung angesehen, die sie bei einem Mordversuch ihres Mannes erlitten hatte. Da ihre Verletzung zu Atemnot führte und ihr Risiko, an Krankheiten zu erkranken, erhöhte, wäre ihr Tod somit ein Feminizid."

Für mich ist interessant, dass die heutigen Autor:innen des Eintrags in Wikipedia deren Tod irgendwie dem Ehemann zuweisen wollen, vermutlich um dem Wirken von Flora Tristán mehr Dramatik und Bedeutung zu verleihen. Für mich völlig unnötig, da erstens Beweise fehlen und zweitens die  Dramatik und Bedeutung der Tatsache, dass Flora Tristan von ihrem Mann tätlich angegriffen und lebensgefährlich verletzt wurde, weil sie sich von ihm losgesagt hatte, für sich alleine bereits ausreichend ist, sowohl die damalige Situation der Frau zu erkennen und den Heldenmut von Flora Tristan anzuerkennen und zu begreifen. Denn sie hat für ihre Rechte einer politischen Überzeugung und für die freie Meinungsäußerung, welche sich die französischen Männern mit Hilfe u.a. auch von Frauen durch die Revolution 1789 und die Deklaration der Menschernrechte 1791 bereits erkämpft hatten, mit ihren Kindern die Flucht vor ihrem Ehemann und den französischen Behörden ergreifen müssen, im Untergrund leben müssen und letztendlich das Land verlassen müssen, weil der französische Staat die erkämpften Menschenrechte nach der Revolution den französischen Frauen weiterhin versagte.

 

In einem Artikel - gefunden im Internet-Auftritt des Archives Deutschlandradios Berlins in der seit 2005 eingestellten Sendereihe 'MerkMal' - beschreibt der Journalist Jürgen Bräunlein zusammen mit dem bereits verstorbenen Journalisten Gerhard Leo das Werk und Wirken von Flora Tristán. In Wikipedia findet man auf den verschiedenen Sprachfassungen unterschiedlich ausführliche Artikel über Flora Tristán. Der französische Beitrag ist etwas umfangreicher als der deutsche Beitrag über Flora Tristán.

 

 

Dienstag, 26. Oktober 2021

Abgeordnetenzahlen in den Volksvertretungen in Deutschland 1919-2021

Aus den folgenden Tabellen sind die Abgeordnetenzahlen der jeweiligen Volksvertretungen in Deutschland ersichtlich. Es ist abzulesen, dass die Zahl mit wenigen Ausnahmen in allen Parlamenten stetig angestiegen ist.

Es stellt sich daher die Frage, ob die Zahl der Abgeordneten einen Einfluss auf die Arbeit der Parlamente hat und ob die Verständigung nicht darunter leidet, wenn die Abgeordnetenzahl über ein bestimmtes Maß steigt.

Und die nächste Frage schließt sich an, ob dieses Maß inzwischen im Bundestag erreicht ist.

Deutsche Volksvertretungen seit 1949 Entwicklung des Reichstags 1919 bis 1932

Abgeordnetenzahlen der jeweiligen Volksvertretungen in Deutschland zwischen 1919 und 2021

Diese beiden Tabellen zeigen die Entwicklung der Abgeordnetenzahlen in den angegebenen Zeiträumen. Die Daten sind den zugehörigen Einträgen in der WIKIPEDIA sowie den Angaben des Statistischen Bundesamts über Bevölkerung in Deutschland entnommen. In den Zahlen ist nicht die Zeit wiedergegeben, in der keine freien Wahlen stattgefunden haben und die DDR-Volkskammer ist lediglich als Vergleich mit angegeben. Deren letzter Eintrag ist die einzige freie Volkskammerwahl, deren Abgeordnetenzahl jedoch nicht repräsentativ sein dürfte.

 

Mittwoch, 25. August 2021

Vom Versagen

Vielleicht ist es für viele Menschen eine Neuigkeit. Politiker können auch versagen. Wir kennen das schon bei Geräten, bei unseren Partnern, Freunden oder in unserer Familie. Etwas funktioniert einwandfrei oder jemand lebt neben uns, ganz unscheinbar, sich und seine Angelegenheiten gut regelnd, und plötzlich, aus heiterem Himmel, funktioniert nichts mehr. So etwas nennen wir dann "Versagen".

Jetzt auch die Bundesregierung? Es ist nicht nachvollziehbar, was die letzten Wochen in Afghanistan passiert ist. Aber die Misere geht schon eine Weile und ich werde den Eindruck nicht los, dass die Pandemie und die verschiedenen Lockdowns unsere Politiker verschlissen haben. Sie funktionieren nicht mehr. Sie versagen.

Manchmal denke ich, dass die Bundesregierung nicht aus Menschen besteht, sondern aus Ämtern. Das äußert sich darin, dass die Äußerungen und Rechtfertigungen so formuliert werden, als wären sie von einer schlechten Künstlichen Intelligenz erzeugt worden, also von einem Computer, der als Randbedingungen für seine Textwahl eine Wahrscheinlichkeitsverteilung eingebaut bekommen hat, nämlich danach, was in der Bevölkerung noch akzeptiert oder gewünscht wird. Dabei scheint völlig ohne Belang zu sein, was politisch geboten oder erforderlich wäre.

Nur einmal in der gesamten Regierungszeit von Angela Merkel ist es vorgekommen, dass sie emotional - und meines Erachtens christlich und politisch korrekt - reagiert hat, und das war, als sie vor dem Hintergrund der Flüchtlingswelle aus Syrien ausrief: "Wir schaffen das!" Dafür aber ist sie so abgestraft worden, dass jetzt - vor einer absehbaren Flüchtlingswelle aus Afghanistan - ihre Äußerungen und - was viel schlimmer ist - ihre Handlungen, und die der Regierung, verkürzt, verkrüppelt und unangemessen eingeschränkt sind.

Vergessen werden darf aber nicht, dass die Regierung nicht bei der Bundestagswahl 2017 von den Wähler:innen abgestraft wurde, sondern von ihren Politikerkolleg:inn:en. Insbesondere die Kolleg:inn:en aus der bayerischen CSU haben sich damals unschön hervorgetan. Ergebnis dieser Abstrafungen ist nun das Desaster in Kabul in diesem Sommer 2021: Die Politiker aus den demokratischen Parteien haben die Handlungsmuster ihrer rechtspopulistischen Antipod:inn:en bereits sechs Jahre nach der Flüchtlingswelle aus Syrien übernommen.

Aus dem ersten Gedanken meines Artikels folgt, dass es Zeit für einen Regierungswechsel ist, nach welchem die Parteien der Großen Koalition sich wenigstens eine Legislaturperiode lang in der Opposition erholen könnten, womit neue Kräfte in diesen Parteien die Möglichkeit hätten, in Posten mit größerer Verantwortung für die Fragen der Zeit vorzustoßen.

Aus dem zweiten Gedanken folgt, dass die nächste Regierung so gewählt sein sollte, dass sie frei von rechtspopulistischen Gedankengut und Handlungsmustern ist. Meines Erachtens ist dies am ehesten bei der Partei mit der Sonnenblume, Die Grünen, der Fall.

Montag, 23. August 2021

Eigentlich

Eigentlich soll mein WebBlog nicht nur Corona als Thema haben. Aber es stimmt, seit zwei Jahren ist dieses Thema auch in meinem Kopf mit höchster Priorität angesiedelt und frisst sich förmlich durch jeden Gedankengang, egal ob dieser nun die Pandemie betrifft oder nicht. Und dabei fallen wichtige andere Themen leicht über die Schreibtischkante, wenn man sowieso nicht so viel am Rechner sitzen möchte.

Bundestagswahl

Zum Beispiel steht die Bundestagswahl 2021 an und Deutschland befindet sich gerade in der Phase des heißen Wahlkampfs. Noch 34 Tage sind es von heute an gerechnet (23.08.2021). Außerdem ist gerade eine neue Flüchtlingswelle am Anrollen und die Bundesregierung versucht dieses Thema krampfhaft aus dem Wahlkampf zu halten. Daneben formiert sich Widerstand der Anständigen, die eine schnelle Hilfe für Gefährdete in und aus Afghanistan wünschen.

Dunkeldeutschland harrt derweilen der Dinge, die da kommen. Von denen wird man aber auch bald wieder hören, wie sollte es anders sein. Ihr politischer Arm im Parlament, der gerne als Deutschlands "Alternadoofe" angeboten wird, schweigt stille oder verheddert sich in Widersprüche. "Unwählbar," sagen die Meisten und sind auch nicht mit deren Unterstützung für Impfgegner und Kritikern der notwendigen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie einverstanden.

Parteien zur Wahl

Aber was wählen? Diese Frage fällt mir diese Mal sehr schwer. Als überzeugter Demokrat und Bundesrepublikaner ist mir neulich die Kinnlade heruntergefallen, als ich gelesen habe, wieviel Parteispenden über 50.000€ an welche Parteien gegangen sind und regelmäßig gehen.

Grundsätzlich finde ich, dass dieses Mittel der Parteienfinanzierung und Beteiligung an der Demokratie schon erlaubt bleiben sollte, aber ich finde, wenn jemand eine halbe Million oder eine Million Euro regelmäßig an eine Partei spendet, da ist für die Demokratie kein wirkliches Verständnis da. Das erinnert mich dann eher an die Entwicklung der Weimarer Demokratie in ihrer Endphase, wo Parteien nicht unterstützt worden sind, um die Demokratie zu stärken, sondern um sie zu beenden. Denn eine Partei überproportional zu unterstützen heißt, ein Ungleichgewicht zu schaffen, dass dem demokratischen Gedanken zuwider läuft.

Ich finde, man kann einzelne Politiker besonders fördern, die man gut findet, aber die allgemeine Parteienunterstützung sollte ausgewogen sein. Das ist derzeit nicht der Fall. Etwa 95% der direkten Zuwendungen an Parteien von natürlichen und juristischen Personen über 50.000€ geht an die CDU/CSU oder die FDP. Das kann so nicht bleiben.

Möglicherweise sollte auch ein neues System der Parteienfinanzierung ausgedacht werden, beispielsweise über einen Staatsfont, der ausschließlicher Empfänger von Parteispenden sein darf und über den das Gespendete dann auf alle Parteien umgelegt wird, wobei die intendierte Zielpartei eines Spenders einen gesetzlich geregelten, höheren Anteil bekommen könnte.

Auf diese Weise könnte auch über die Parteienfinanzierung gesteuert werden, dass Parteien von der Parteienfinanzierung ausgenommen werden, wie dies das Bundesverfassungsgericht (im letzten - leider gescheiterten - Parteiverbotsverfahren) angeregt hatte, wenn eine Partei die demokratischen Grundwerte nicht teilt. Man müsste nur einen sicheren Schlüssel entwickeln, nach dem dann die Verteilung erfolgen könnte, ohne die Motivation der Spender dadurch zu verringern.

Jedenfalls müssen die Einkünfte von Parteien und Mandatsträger:innen, die dem besonderen Schutz des Grundgesetzes unterstellt sind und die dafür eine gute und ausreichende Vergütung erhalten, in Zukunft besser geregelt werden. 

Nebeneinkünfte von Abgeordneten

Und wo wir gerade dabei sind: nach den vergangenen Skandalen sollte es grundsätzlich ausgeschlossen werden, dass Bundestagsabgeordnete Nebeneinkünfte erzielen dürfen. Dagegen könnte man das Mandat auf maximal zwei Legislaturperioden begrenzen, damit die Mandatsträger danach wieder die Möglichkeit haben, in ihrem alten Beruf weiter Karriere zu machen.

 

 

Montag, 23. August 2021

Die Wiederkehr der Pandemie

Die 7-Tage-Inzidenzzahl liegt in Köln bei 133,6 (Quelle: Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard, Stand: 23. August 2021) und in Gesamtdeutschland bei 56,4. Aber, das Ergebnis sollte nicht ohne die Sterberate von zwischen 3 und 21 Personen genannt werden, denn daran zeigt sich, wie sich die Pandemie tatsächlich auswirkt.

Ich weiß nicht und mag nicht beurteilen, warum die 7-Tage-Inzidenz nun gerade in Nordrhein-Westfalen so rasant ansteigt, wo die Durchimpfung hier verhältnismäßig gut ist, aber es ist nun mal so und erscheint als ein Zeichen, dass die Landesregierung hier einiges am Argen gelassen hat. Zum Beispiel die Behandlung von Reiserückkehrern und Touristen aus anderen Teilen der Welt. Die Versorgung der Schulen. Das Voranbringen der Impfgeschwindigkeit auch bei Jüngeren.

Die vierte Welle ist also im Anmarsch. Die Delta-Variante ist am Arbeiten. Die Hoffnung ist weiterhin, dass nicht so viele schwere Verläufe und Todesfälle vorkommen werden, wenn es jetzt wieder losgeht, und dass die Impfungen helfen, dass das Gesundheitssystem nicht überfordert wird.

Allerdings meine Erfahrungen von diesem Wochenende, zeigen mir, dass die Menschen in Köln, Besucher und Einheimische, völlig unbesorgt sind, in der Fußgängerzone und in den Reataurants wieder verkehren wie zuvor, sogar schlimmer. Ich habe den Eindruck, dass das Hinausdrängen direkt provoziert wird, der Kontakt förmlich erzwungen wird und die Menschen keine Vorsichtsmaßnahmen mehr als angemessen erachten. Es wird gerempelt und geschubst, schlimmer als ich das von vor der Pandemie in Erinnerung habe. Aber vielleicht hat sich die nur etwas an die paradiesischen Zustände gewöhnt, als man auf die Straße gehen konnte und keinen getroffen hat, als sich im Laden oder Supermarkt nur eine bestimmte Anzahl Menschen aufhalten durften, etc..

Aber eines muss man auch erwähnen: Hamburg und Berlin sind ähnlich weit vorne. Nur die ländlichen Regionen sind besser dran.

 


 

Montag, 26. Juli 2021

Weiterhin atemlos durch die Pandemie

Die Inzidenzzahl liegt in Köln bei 31,3 (Quelle: Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard, Stand: 26. Juli 2021) und in Gesamtdeutschland bei 14,3. Und obwohl wir gerade so schöne Ergebnisse der beginnenden Impfkampagne und des zu Ende gegangenen Lockdowns feiern konnten. Köln war mit seiner Inzidenz in den vergangenen zwei Monaten bereits unter 7,0 7-Tage-Inzidenz/100.000 Einwohner. Die vierte Welle ist also im Anmarsch. Die Hoffnung ist noch, dass nicht so viele schwere Verläufe und Todesfälle vorkommen werden, wenn es jetzt wieder losgeht. Aber die Nachrichten berichten schon von Fällen, nach doppelter Impfung, auch von schweren Verläufen. Wobei das bei einer Wirksamkeit der Impfstoffen von 85 - 95% nicht verwundert.

Das Robert-Koch-Institut teilt am 26.07.2021 zur Wirksamkeit mit: Wie wirksam sind die mRNA-COVID-19-Impfstoffe?

"Nach derzeitigem Kenntnisstand bieten die COVID-19-mRNA-Impfstoffe Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und Spikevax (Moderna) eine hohe Wirksamkeit von etwa 95%. Die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe in Bezug auf die Verhinderung einer schweren COVID-19-Erkrankung (z.B. einer Behandlung im Krankenhaus) lag bei 85%."

Exponentieller Anstieg

Bei derzeit etwa 40 Mio. doppelt Geimpften und 3,7 Mio. Genesenen wäre es also möglich, dass davon 5% erkranken, obwohl sie geimpft waren. Das wären dann also immerhin noch 2 185 000 Erkrankungen, die in Deutschland nach vollständiger Impfung oder Genesung erfolgen können. Die Meldungen im Tv oder der Presse sollten allerdings nicht Angst machen, sondern dazu beitragen, dass sich Menschen schnellstens Impfen lassen. Denn einen exponentiellen Anstieg wird es nur dann nicht geben, wenn in der Umgebung eines jeweiligen Ausbruchsfalles möglichst viele Menschen geimpft sind.  

In diesem Zusammenhang fällt mir ein Ereignis wieder ein, dass ich schon verdrängt hatte: Am Wochenende habe ich beim Einkaufen in einem Kölner Supermarkt eine hochgeschminkte Püppchenfrau von vielleicht 22 Jahren beobachtet, die vor lauter "ihr Make-Up könne verrutschen" die Maske nicht aufsetzen wollte. Sie hielt die Maske in der Hand und immer, wenn sie jemandem nahe kam, hielt sie sich die Maske vors Gesicht, aber ohne das Gesicht dabei zu berühren. Ihr männlicher Begleiter hatte seine Maske auf und hat sich mehrfach geringschätzig über ihr Verhalten geäußert. Trotzdem setzte sie die Maske nicht richtig auf. Warum bleiben solche Leute nicht einfach vor der Tür stehen und warten dort auf ihre Begleiter. Ihr Freund hätte ihr doch etwas mitgebracht, wenn sie es ihm gesagt hätte. Das zeigt doch, dass trotz der 91.527 Toten Corona-Opfer in Deutschland und der inzwischen über 194 Mio. gemeldeten Fälle mit 4,16 Mio. Toten weltweit die Bedrohung durch das Virus noch nicht in den Köpfen der Menschen angekommen ist. Aber vielleicht kommt in manchen Köpfen überhaupt nichts an, vor allem, wenn das Köpfchen nur zum Make-Up-Tragen geeignet ist. Auch das muss eine Gesellschaft aushalten können.

Die Impfmüdigkeit, die von TV und Presse berichtet wird, zeigt doch auch, wenn sich viele noch nicht geimpften Menschen gar nicht mehr impfen lassen wollen, scheint bei denen doch etwas nicht richtig anzukommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Leute mit halb vom Corona Virus zerfressener Lunge in Zukunft glücklicher sein werden. Wie also kann es sein, dass die Möglichkeit geimpft zu werden, nicht in Anspruch genommen wird?
Wenn es einen neuen Lockdown geben sollte, und es wird ihn geben, wenn das mit dem Multi-Spreading so weiter geht, sollten die wirtschaftlichen Folgen den Impfverweigerern und Corona-Leugnern auferlegt werden.
Solche absolutistischen Ideen gefallen mir zunehmend, denn vom Corona-Krisen-Management wurde immer nur gefordert und verlangt alles möglichst schnell und ohne Blick auf die Kosten zu beschaffen, aber wenn es jetzt ans Beteiligen und Sich-selbst-einbringen geht, und sei es nur für eine Impfung oder die Maske im Supermarkt zu tragen, wird es plötzlich ganz still. Ist das das Selbstverständnis der Corona-Leugner und Impfverweigerer? Ist bei denen die Angst, die Maske im Supermarkt könne das Make-Up durcheinanderbringen größer als die Angst, die Maske der Beatmungsmaschine könnte das letzte lebenserhaltende Mittel werden.

 


 

Mittwoch, 27. Mai 2021

Atemlos durch die Pandemie

Die Inzidenzzahl liegt in Köln bei 56,3 (Quelle: Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen, Stand: 26. Mai 2021) und in Gesamtdeutschland unter 50. Die dritte Welle ist gebrochen und auch die Zahl der Verstorbenen bremst nun langsam.

Am Wochenende hatte ich in den TV-Nachrichten gesehen, dass die Deutschen zu 56% mit dem Pandemie-Management nicht einverstanden sind. Das sind vermutlich die noch nicht wenigstens zum ersten Mal Geimpften. Denn geimpft sind etwa 40% der Bevölkerung.

 

Dienstag, 23. März 2021

Das erste Jahr der Pandemie durch das SARS-CoVid-2-Virus

Corona erschafft eine Psychologie der Wahrnehmung dieser Krankheit, die seit langem nicht mehr vorzufinden war. Waren die Pandemien der letzten 100 Jahre in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, insbesondere der Medien zu Zufällen degradiert worden, übernimmt das SARS-CoVid-2-Virus wieder die Aufmerksamkeitsstufe einer "Spanischen Grippe" oder des Typhus, der Tuberkulose und Cholera, welche vor Entdeckung der Antibiotika stets größere Ausbrüche verursachten.

Insbesondere Politik und Verwaltung haben sich in der öffentlichen Wahrnehmung innerhalb des letzten Jahres nahezu ausschließlich auf die Bekämpfung der Pandemie durch Regelungen "von oben" fokussiert, was durch die Medien zudem fast als deren ausschließliche Aufgabe präsentiert wird. Die Bevölkerung dagegen ist durch die Aussicht auf eine Erkrankung und durch die Maßnahmen zur Durchbrechung der Inzidenzsteigerungen paralysiert. Während man bei früheren Epidemien oder auch Pandemien auf Eigeninitiative und Eigenverantwortung des Einzelnen gesetzt hatte, wird nun mit der staatlichen Lenkung des öffentlichen Lebens versucht, die Pandemie einzudämmen. Es entsteht der Eindruck, dass Eigeninitiative und Eigenverantwortung nicht erwünscht seien. Die Maßnahmen von Staat und Verwaltung werden daher in der Bevölkerung als Maximalforderungen wahrgenommen, die es einzuhalten gilt, wenn man gesetzestreu sein will.

Allerdings sind die Beschränkungen und Reglementierungen "von oben" lediglich ein Minimalkonsens von Politik und Verwaltung, den unterschiedliche politische Auffassungen genauso kennzeichnen, wie Einflussnahmen von Seiten der Interessengruppen. Das alles hat nichts mit dem zu tun, was als Eigenverantwortung zum Selbstschutz erforderlich und medizinisch angeraten wäre.

Würde Politik, Verwaltung und nicht zuletzt die Legislative die Zeit nicht damit verschwenden, Details von Lockdowns und Entschädigungsregelungen auszuhandeln oder die Forderungen ihrer jeweiligen Interessensgruppen anzubringen, könnten sie sich mehr auf die Erfordernisse konzentrieren, die eine Pandemie wirklich erfordert, nämlich Impfstoffe herbeizuschaffen, Medikamentenforschung voranzutreiben und die Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhausbetten sowie die Ausstattung der Gesundheitsämter zu verbessern. Innerhalb eines Jahres der Pandemie scheint es nicht gelungen zu sein, diese Bereiche voranzutreiben, um die Folgen von steigenden Inzidenz-Zahlen abzufedern, ohne alles stillzulegen.

Die unterschiedlichen Richtungen, in die man forschen und aus denen man Erkenntnisse gewinnen sollte, sind genauso vielfältig, wie die Möglichkeiten, sich vor dem Virus zu schützen. Und diese Möglichkeiten sind genauso vielfältig, wie die Lebensumstände jedes Einzelnen. Politik und Verwaltung sollten daher zurückkehren zu ihren Aufgaben, das heißt, die Politik soll Grundlagen schaffen, mit denen wir, die Bevölkerung, unser Leben auch mit Virus sozusagen Corona-konform gestalten können. Und die Verwaltung soll dafür sorgen, dass Hotspots isoliert werden, Forschung vorangetrieben wird und Corona-konform gelebt und gewirtschaftet wird.

Und wir, die Menschen in diesem Land, müssen lernen, all diejenigen unter uns abzumahnen und gegebenenfalls abzustrafen, die nicht willens sind, sich Corona-konform zu verhalten. Der soziale Druck muss dabei so stark sein, dass kein Unternehmer, kein Veranstalter und kein Dienstleister oder keine Verwaltung, aber auch kein Corona-Leugner es wagen würden, nicht nur mindestens die staatlichen Vorgaben zu erfüllen. Der soziale Druck muss so groß sein, dass die Menschen über die staatlichen Vorgaben hinaus, nach den jeweiligen Umständen entsprechende, weitere Maßnahmen zum Schutz initiieren und durchsetzen können.

Grippeopfer StLouisAmerikanisches Rotes Kreuz beim Abtransport eines Grippe-Opfers in St.Louis, USA, 1918 (Bild: Wikipedia-en)

Darüber hinaus sind bislang nur wenig oder gar keine Erkenntnisse dahingehend gewonnen worden, wo tatsächlich die Hotspots der Infektionen liegen. Bei 70 % der Fälle ist laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts eine Nachverfolgung zum Geschehen der Ansteckung gar nicht möglich gewesen. Und das, obwohl die Corona-App angenommen wird und hier Aufklärung bringen sollte. Die hohen Inzidenz-Zahlen an den Grenzen lassen darüber hinaus darauf schließen, dass sich dort Menschen nicht Corona-konform verhalten und womöglich ein Grenzverkehr stattfindet, um den Beschränkungen im eigenen Land zu entgehen. In den Hochi-Inzidenz-Gebieten müssen die Gesundheitsämter dafür ausgestattet werden, und in der Lage und willens sein, gegebenenfalls auch strafrechtlich zu ermitteln. Denn in Pandemiezeiten sind die Gesundheitsbehörden als Exekutive gefragt und gefordert.

Nur deshalb, weil die liberalistischen Gruppierungen in Deutschland seit Jahrzehnten ihren Parolen nach "schlanken Staat", "Deregulierung" und "Stärkung des Einzelnen" getreu den Abbau der Exekutive forciert haben, fehlen uns heute dringend notwendige Ressourcen im Gesundheitswesen. Das muss endlich als Fehler der Vergangenheit erkannt und mit den Erkenntnissen aus der derzeitigen Pandemie korrigiert werden.

Das letzte Jahr ist verhältnismäßig gut verlaufen und die Maßnahmen der Regierungen von Bund und Ländern haben gute Ergebnisse gezeitigt. Das hat bislang tatsächlich das Schlimmste verhindert. Und es ist nichts daran zu bemängeln. Die bislang ergriffenen Maßnahmen, Lockdown und Kontaktbeschränkungen, lassen sich aber nicht beliebig auf Dauer fortsetzen. Wir müssen lernen, mit dem Virus und seinen Mutanten zu leben.

Dazu gehören praktikable Rahmenbedingungen vom Gesetzgeber, verlässliche Umsetzung durch die Regierungen und die Verwaltung sowie handlungs- und durchsetzungsfähige Gesundheitsbehörden, welche die erforderlichen Auflagen mit regionalen Verordnungen erlassen, sie jedoch auch nachhalten und durchsetzen können.

Aber vor allem brauchen wir mehr Eigeninitiative, Eigenverantwortung zum Schutz und zum Schützen sowie Rücksichtnahme des Einzelnen. Das fängt beim Tragen der Masken an und geht über rücksichtsvolles Verhalten und schließt damit, dass man sich persönlich zurücknimmt und Bescheidenheit und Verzicht übt. Das sind alles Tugenden, die niemand mehr gerne lebt. Es sind aber die einzigen Maßnahmen, die helfen, dass wir und unsere Lieben gesund bleiben.

Freitag, 11. Dezember 2020

Erinnerung an eine deutsche Erfinderin

Vielleicht, weil es zuvor in Deutschland nicht üblich war, herausragende Leistungen von Frauen zu würdigen, hat sich das Deutsche Patent- und Markenamt mit seiner Kampagne „Patente Frauen“ auf die Fahne geschrieben, die Leistungen von Frauen auf dem Gebiet der technischen Erfindungen einer Öffentlichkeit näher zu bringen.

Vermutlich sollen anhand der Beispiele von Erfinderinnen, die auf der Website des Patentamtes gezeigt sind, junge Mädchen inspiriert werden, technische Berufe für ihre zukünftige Karriere in Betracht zu ziehen.

Auch wenn die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes es damit sicher gut gemeint hatte und ein positiver Effekt bei jungen Frauen bei der Berufswahl dadurch einsetzen mag, erscheint mir das bisherige Bemühen um eine Darstellung weiblichen Erfinder:innengeistes mehr als halbherzig. Dagegen machte man mit der Erfindergalerie von (1984) im Stile einer Hall of Fame der deutschen Erfinder [ohne :innen] mit großformatigen Portraits derselben mehr als deutlich, dass patente Frauen dort nicht gern gesehen oder ausgestellt werden.

Auch wenn es sich bei der Erfindergalerie nur um die Inneneinrichtung der Galerie im Obergeschoss des Foyers im Patentamtsgebäude in München handelt, scheint man mit der Online-Offensive „Patente Frauen“ gar nicht auf die Idee gekommen zu sein, auch hier, sozusagen außervirtuell, Parität einziehen zu lassen.

Nicht ganz ersichtlich ist zudem, welche Kriterien an die Auswahl der Erfinderinnen bei der Online-Offensive „Patente Frauen“ gelegt wurden und ob die dort aufgeführten nun die Einzigen sind, über deren fortschrittliches Denken sich Besuchende freuen dürfen.

Beispiele für erfolgreiche Erfinderinnen gibt es zur Genüge und wenn sich das Deutsche Patent- und Markenamt auf seine Recherchemöglichkeiten besinnen würde, kämen noch viel mehr Beispiel von patenten Erfinderinnen zutage. Eine solche Erfinderin war auch Margarethe Caroline Eichler.

„Wer war denn das?“ werden nun viele denken. Und es stimmt. Margarethe Caroline Eichler hätte wirklich mehr Aufmerksamkeit in der deutschen Öffentlichkeit verdient. Dass sie in der Hall of Fame der Erfinderinnen fehlt, ist für mich ein Versäumnis, das mir überhaupt nicht verständlich ist.

Sie wurde 1808 geboren und hat nach Ausbildungen als Näherin und Tätigkeit als Krankenpflegerin die Bein-Prothese so wesentlich weiterentwickelt, dass Prothesen-Tragende damit ohne Krücken oder Stock gehen konnten.

Eichlers Buch aus einer US-Bibliothek Bosten

Eichler konstruierte 1832 eine Beinprothese mit Kniegelenk, für die sie am 23. November 1833 als erste Frau überhaupt in Preußen ein Patent erhielt. Weitere Patente erhielt sie für das Russische Reich und, am 13. Januar 1835, für das Königreich Bayern.

Eichlers Buch aus einer US-Bibliothek Bosten

In der damaligen Welt der Orthopäden rief ihre Erfindung Begeisterung hervor. Johann Friedrich Dieffenbach, Leiter der Chirurgie an der Berliner Charité, berichtet vom erfolgreichen Einsatz der Eichlerschen Fußprothese bei einem seiner Patienten und lobt die Konstruktion ausdrücklich.

Neben ihrer Tätigkeit als Erfinderin veröffentlichte sie Bücher und errichtete eine Manufaktur, in der sie die Prothesen fertigen ließ. Eichler firmierte als „Verfertigerin künstlicher Füße und Hände“ in Berlin. Eichler bewarb ihre Beinprothese in einer eigens herausgegebenen Schrift, worin sie nicht ohne Stolz verkündete, dass ihre Konstruktion bereits mit Erfolg eingesetzt worden sei.

Als wirtschaftlich unabhängige Unternehmerin und Erfinderin entsprach sie nicht dem gängigen Frauenbild jener Zeit in Europa. Es wird in einem Werk über Erfinderinnen behauptet, dass sie in zeitgenössischen Schriften als „Blaustrumpf“ bezeichnet wurde, was der Ausdruck für Frauen war, die öffentlich emanzipiert auftraten.

Nach dem Erfolg der Bein-Prothese entwickelte sie eine künstliche Hand und erhielt dafür am 24. November 1836 ein weiteres preußisches Patent. Dies war die erste brauchbare Eigenkraftprothese der oberen Extremität.

Beispiel für männliche Gewalt gegen Frauen

Vielleicht ist Margarethe Caroline Eichler vom Deutschen Patent- und Markenamt aber auch deshalb nicht in die Liste der Patenten Frauen aufgenommen worden, weil ihr Leben – oder besser gesagt ihr leider allzu früher Tod – ein mehr als unrühmliches Beispiel männlicher Gewalt gegen Frauen ist. Mit ihrer Ermordung wurde ihr die Gelegenheit genommen, weitere Erfindungen zu machen und vielleicht eine Anzahl an Patenten zu erreichen, die es hätten Wert erscheinen lassen, ihren Namen in die Erfindergalerie oder zumindest in die Liste der Patenten Frauen aufzunehmen.

Margarethe Caroline Eichler heiratete am 30. Oktober 1837 und ließ sich nach kurzer Zeit wieder scheiden. Am 6. September 1843 wurde sie von ihrem geschiedenen Mann in ihrer Wohnung mit einer zugespitzten Feile ermordet.

In einem Kriminalbericht sei festgestellt worden, dass Eichler nach ihrer Scheidung immer wieder von ihrem Mann um Geld erpresst worden war, und bei einem diesbezüglichen Treffen sei es zum Streit gekommen, der mit ihrer Ermordung endete. Sie wurde nur 35 Jahre alt.

Wie ihre Ermordung kriminalistisch untersucht wurde, zu welchen gerichtlichen Urteilen das führte und was mit ihren Patenten nach ihrem Tod passierte, ist vermutlich nicht mehr nachzuvollziehen. Ich werde aber in dieser Sache aktiv bleiben und versuchen mehr Informationen zu finden.

Dieser Artikel steht in Zusammenhang mit dem Artikel über Olympe de Gouges, die die Deklaration der Frauenrechte am 5. September 1791 veröffentlicht hatte, also 17 Jahre bevor Margarethe Caroline Eichler geboren wurde.

 

Mittwoch, 25. November 2020

Die fünfte Jahreszeit und der zweite Lock-Down

Vielleicht, weil es bereits viele Pandemien erlebt hat, jedenfalls mehr als jede andere deutsche und die meisten europäischen Städte, hat Köln es der Welt einmal mehr gezeigt, wie man mit den eigenen Bedürfnissen in Zeiten von Corona umgeht. Die fünfte Jahreszeit ist am Laufen, und keiner läuft mit. Als gäbe es Karneval überhaupt nicht. Was das an Tränen, unguten Gefühlen und schlaflosen Nächten bedeutet. Man weiß es nicht, vermutet aber sehr viel.

Köln ist auf dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts nicht in der besten Lage. Es teilt die Zahlen, die bevölkerungsreiche Regionen und Städte haben. Mathematisch ist das aber auch nicht anders zu erwarten gewesen, ebenso wenig wie die ansteigenden Zahlen bei beginnender Kälte.

Der Sommer ist vorbei. Deshalb muss man aber nicht zusammenglucken, sondern kann auch trotzdem etwas draußen unternehmen. Ich mache es mir danach auch immer umso lieber gemütlich und arbeite beständig und fleißig in und an meiner Kanzlei. Es gibt nicht viel anderes, was ich in diesen Zeiten lieber täte. Ich möchte die Grundlage dafür bereiten, nach der Krise durchstarten zu können. Es ist spannend, diese Zeiten zu erleben und zu überleben, ohne dass man sich oder andere gefährdet. Deswegen will ich auch nicht zu denen gehören, die sich nicht zurücknehmen können, keine Einfälle haben, ihre Freizeit zu gestalten und dabei mal mit sich und seinem engsten Kreis, der Familie oder dem besten Freunden eine Aus-Zeit zu nehmen. 

Immer mehr Landkreise erreichen die 7-Tage-Inzidenz wieder Werte um die 100. Warum sollte man das an Weihnachten aufs Spiel setzen. Der Impfstoff beziehungsweise die Mittel zur Abschwächung der Erkrankung sind noch nicht soweit. Also bremsen und gedulden. 

Meine Güte! Wenn das vorbei ist - und es wird bald vorbei sein - dann geht es wieder unter Menschen und das Bad in der Menge wird jeder genießen können. Wir werden da weiter machen, wo wir gebremst haben. Es ist nichts kaputtgegangen. Keine Zerstörung der Infrastruktur oder Märkte, im Gegenteil, sie sind hungrig nach mehr und werden durchstarten. Ein neues Wirtschaftswunder wird einsetzen und wir sind dabei, wenn wir dabei sind.

Also tut alles,

dass ihr dabei seid,

dass diejenigen, die ihr liebt dabei sind und

dass die Vulnerablen darunter dabei sind.

Haltet euch noch zurück, bis ihr geimpft seid. Macht es den Kölnern nach und verzichtet notfalls auch auf das, was euch am liebsten ist.

Bleibt gesund!

 

 

 

Mittwoch, 11. November 2020

Die fünfte Jahreszeit oder "Viva Coro-ona"

Besser noch "Viva" in Zeiten von Corona. Tja also, "et wäre schön jewesen". Die Plätze der Stadt sind leer. Die Karnevalisten haben sich zurückgehalten. Die Feierlaune ist dahin. Die Straßen bleiben sauber. Die Grünanlagen bleiben unzerstört, ungedüngt, unbespiehen. Und selbst auf der Deutzer Brücke haben Tünnes und Schäl ausreichend Platz, sich dort zu einem Gespräch über die neue Situation zu treffen.

Tünnes zum Schäl: "Da is Kölle nu wie jäde Staadt, wie München etwa, oder wie Berlin!"

"Wie Berlin?" wiederholt der Schäl. "Dat kaan überhaup nit sinn."

"Aber warum denn Schäl?", fragt der Tünnes.

"Wir in Kölle haben doch unsre karnevalistischet Jefööhl." erwidert der Schäl.

"Aber dat sieht man doch nit", Tünnes schüttelt verzweifelt den Kopf.

"Doch, doch" meint der Schäl. "Wir hier, wir trajen Karnevalsmasken!"

"Aber dat sind keine Karnevalsmasken! Dat sin Mund-Nasen-Masken!" Tünnes vergeht langsam die Geduld.

"In Kölle hisse die Mund-Nasen-Masken seit de neueste Verordnung vom Rat "Alltagsmasken". Aber et is doch in der fünften Jahreszig "all Tags" Karneval. Also sin daat "All-tags"-masken vom Rat nun in der fünften Jahreszig "Karnevals"-masken!" meinte Schäl überlegen.

"Dat muss wohl so sin, Schäl," meint Tünnes. "Wejen dat karnevalistische Jefööhl!"

Tätä-tätä-tätä ...

 

 

Dienstag, 10. November 2020

CoVid-19 (SARS-CoV-2) und Co.

Neue Infektionsschutzmaßnahmen

Seit 2. November 2020 gelten bis 30.11.2020 neue besondere Regeln, die zur Eindämmung der Infektionszahlen mit dem Corona-Virus führen sollen. Seit Anfang September waren die Zahlen in permanenten ungebrochenen Aufwärtstrend. Um diesen zu durchbrechen, haben sich die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung zu neuen Regeln durchgerungen, was Teil-Lock-Down genannte wird. 

In Köln gilt nun eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (Alltagsmaske) im öffentlichen Raum. Diese Regel besteht überall dort, wo sich viele Menschen begegnen und der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Jeder, der zu Fuß in Fußgängerzonen und Einkaufsstraßen unterwegs ist, muss von 10 bis 22 Uhr eine Maske tragen.
Besucher von Patienten im Krankenhaus, Bewohnern von Alten- und Seniorenheimen oder Personen in ähnlichen Gemeinschaftseinrichtungen, die einer vulnerablen Gruppe angehören, müssen eine Mund-Nase-Bedeckung tragen, die die Einrichtung bei Bedarf zur Verfügung stellen muss. Auch auf Spielplätzen muss eine Alltagsmaske getragen werden. Mund und Nase müssen bedeckt und die Maske geeignet sein, die Atemluft zu bremsen. Nicht geeignet sind Kinnvisiere, Gesichtsschutzschilde und weitmaschige Textilien.

Die massiven Anstrengungen auf allen Ebenen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) verfolgen weiterhin das Ziel, die Infektionen in Deutschland so früh wie möglich zu erkennen und die weitere Ausbreitung des Virus so weit wie möglich zu verzögern. Sie sollten durch gesamtgesellschaftliche Anstrengungen wie die Reduzierung von sozialen Kontakten mit dem Ziel der Vermeidung von Infektionen im privaten, beruflichen und öffentlichen Bereich sowie eine Reduzierung der Reisetätigkeit ergänzt werden. Dadurch soll die Zahl der gleichzeitig Erkrankten so gering wie möglich gehalten und Zeit gewonnen werden, um weitere Vorbereitungen zu treffen, wie Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Gruppen, Behandlungskapazitäten in Kliniken zu erhöhen, Belastungsspitzen im Gesundheitssystem zu vermeiden und die Entwicklung antiviraler Medikamente und von Impfstoffen zu ermöglichen, um so die Belastung des Gesundheitswesens gering zu halten. Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern, meint das RKI.

Die Auswirkungen dieser Anstrengungen werden frühestens Mitte November erkennbar werden.

Mich persönlich wundert es allerdings immernoch, dass Menschen nach dem Ende des ersten Lock-Down im Mai überhaupt denken konnten, dass sie sich wieder verhalten könnten, wie ohne CoVid-19. Ich hatte meine sozialen Kontakte auch während der Sommermonate weitgehend reduziert, habe weder im Gruppensport noch an Festen oder Feiern teilgenommen und habe ansonsten stets die A-H-A-Regeln eingehalten und Menschenansammlungen wie im ÖPNV, in Bahn und Buss gemieden. Wenn das mehr Menschen getan hätten, wo es möglich war, wäre ein neuerlicher Lock-Down jetzt vermutlich nicht in diesem Ausmaß notwendig geworden.

Wie schwer es war und immernoch ist, meine Mitmenschen von der Notwendigkeit des persönlichen Abstandhaltens zu überzeugen, ist mir allerdings auch oft im Kleinen deutlich geworden. Ich denke aber auch, dass die Menschen nicht durch die Regeln und Gesetze selbst dazu gebracht werden, sondern dadurch, dass man es vorlebt. Soziale Kontrolle oder vorbildmäßiges Verhalten kann aber auch nicht ohne Regeln fruchten. Und hier gilt besonders, die Guten, die Wissenden, die Gebildeten, die Prominenten, die Führenden, diejenigen, die sich einer Elite angehörig fühlen, alle diejenigen, die besser sein wollen, sollen ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und vorleben, wie Abstandhalten geht, und darüber sprechen.

 

Montag, 9. November 2020

Bundeskanzlerin gratuliert "US-President-elect" Joe Biden

In ihrer Morgen-Pressekonferenz gratulierte die Bundeskanzlerin heute zu Wochenbeginn dem designierten Präsidenten Joe R. Biden zur gewonnenen Wahl. Die Auszählungen sind zwar noch im Gange, aber die Medien haben bereits ausrechenen können, dass die verbleibenden Stimmen in den noch ausgezählten Wahlbezirken wohl nicht mehr reichen, dort die Mehrheit von Joe Biden zu kippen. Der Einzige, der das noch nicht wahr haben will, ist Präsident Trump selbst. Möglicherweise wird er immer einen Grund dafür brauchen, dass er unterlegen war, der nicht in seiner Person liegt. Ich bin gespannt, ob er einen anständigen Amtsübergang vollzieht, oder irgendwie das Handtuch schmeißt, alles von anderen erledigen lässt und sich seinen diesbezüglichen persönlichen Verpflichtungen entzieht. Ich meine, er ist der Typ dazu, Letzteres zu tun.

In ihrer Gratulation sagt die Bundeskanzlerin allerdings auch deutlich, dass sich für Deutschland nicht viel ändern wird und wir den Forderungen der USA nach mehr Übernahme von Kosten und Anstrengungen in Sachen Verteidigung nachkommen müssen. Nicht erwähnt hat sie dabei zweifellos das Handelsdefizit, das jede US-Regierung stört, und das sich in den letzten vier Jahren auch nicht wesentlich geändert hat.

Nun gut! Man will sich auf deutscher Seite anstrengen. Erwartet wird, dass sich der Ton und dadurch auch die Haltung in den Beziehungen ändern wird. Dadurch aber nicht ändern wird sich die Lage in der Welt und die Störungen seitens der altbekannten Autokraten und Nationalisten mit oder ohne Großmachtsambitionen. Es bleibt zu hoffen, dass die Abwahl von Trump in den USA einen Nachahmungseffekt in Ländern mit entsprechend ambitionierten Regierungen haben wird.

Was sich auch nicht ändern wird, ist die durch Trump und die letzten US-Wahlen erkennbar gewordene, faschistoide Neigung der US-Republikaner. Die Manipulation von Wahlbezirken, die Besetzung wichtiger Ämter mit Personen, die abwegige Minderheitenmeinungen vertreten, wird nur langsam zu Besserungen im Land führen. Es wird, wenn überhaupt, viele Jahre dauern, bis die USA wieder zu den Werten zurückfindet, für welche sie einst gegründet worden waren. Erst wenn die Politik und die Menschen in den USA wieder verinnerlicht haben, dass die USA durch diese Werte das geworden sind, was sie sind, und eine positive Dynamik weder durch Isolation in einen Schmollwinkel noch durch Absonderung mittels Zöllen oder Zäunen, oder durch Kündigung internationaler Vereinbarungen wieder gewonnen werden kann, wird sich die Situation in den USA und in der Welt zum Besseren hin verändern.

Dabei wird es aber helfen, wenn die Grundhaltung in Politik, Diplomatie und Wirtschaft eine positive ist, die sich guten Bemühungen und fortschrittlichem Streben in diesen Bereichen nicht in den Weg stellt, sondern sie fördert.

 

Sonntag, 8. November 2020

CoVid-19 (SARS-CoV-2) und Co. - Kann man eine Pandemie durch Zahlen verstehen?

Im Folgenden stelle ich eine Übersicht von Adressen bereit, welche über die statistischen Zahlen betreffend CoVid-19 in Deutschland, in der EU und weltweit Auskunft geben.

Quellen:

Robert-Koch-Institut (mit relativ geringer Aktualität, weswegen die Zahlen für Bayern, Baden Württemberg und Nordrhein-Westfalen aus den aktuelleren Veröffentlichungen der dortigen Ministerien für Gesundheit  entnommen sind).

European Centre for Disease Prevention and Control

Internetseite der Weltgesundheitsorganisation WHO

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen

 

 

 

Samstag, 15. August 2020

Britzer Garten Bundesgartenschau 1985

Vom Halleschen Tor in der Gitschiner Straße 97 auf der Straße stadtauswärts über Neukölln und den Britzer Damm erreicht man irgendwann das Gelände der Bundesgartenschau von 1985 (BUGA 1985), das der Bevölkerung im Süden West-Berlins einen neuen Naherholungsort bieten sollte. Die Stadt Berlin hat das Gelände in einen Park umgewandelt, der stadtnahe sein sollte aber auch in seiner Ausgestaltung einen Hauch von Landluft mit sich bringen sollte.

Über den Park selbst schreibt die Betreiberin, die gemeinnützige privatrechtlich organisierte Grün Berlin GmbH, welche selbst erst seit 1996 in dieser Firmierung besteht und dessen alleiniger Gesellschafter das Land Berlin ist: "Seit seiner Eröffnung im Rahmen der Bundesgartenschau 1985 steht der mehrfach ausgezeichnete Britzer Garten für eine bunte Pflanzenvielfalt, Erholung und eine vielschichtige Verzahnung von Landschaft, Kunst und Architektur".

Wir sind zur Blütenausstellung gekommen, welche die Letzte im Jahr ist und zurzeit stattfindet. Andere haben Familienfeiern (vor allem die heute erfolgte Einschulung für das neue Schuljahr) gefeiert. Die Eingeschulten und deren Mütter und Väter sowie ganze Familien haben auf den weitläufigen Rasen unter schönen ausladenden Bäumen im Schatten den Nachmittag verbracht. Und, wieder andere haben ihren evangelikalen Gottesdienst mit Bongotrommeln und der halben Gemeinde aus Gegenden der Welt, in denen dunkle Hautfarbe überwiegt, unter freien Himmel zelebriert. Und während die einen ihr Hosianna frohlockt haben, gingen verschleierte Mütter mit ihren gerade eingeschulten Töchter vorbei, trugen ihnen die schönsten Zuckertüten, die es in Berlin zur Einschulung für die Kleinen zu kaufen gibt. Wenn das nicht funktionierendes Multikulti ist?!

Diese Bilder haben dann wieder gutgemacht, was die Menschen in der U-Bahn sozusagen in einem zerbrochen haben, die maskenmuffelig und völlig Corona-unkonform ohne oder nur mit halb aufgesetzter Maske durch die Gegend stiefelten und denen die Anderen egal waren.

Berlin! Das ist inzwischen in Teilen wirklich ein Pool von Menschen, die man sich nicht als Anschauungsvorbilder für seine Kinder wünscht. Das ist leider so! Und die Vielzahl, die man als wahrnehmender und empathischer Mitmensch inzwischen bewusst ignorieren muss, damit man selbst keinen psychischen Schaden davonträgt, ist für mich unerträglich geworden. Es ist irgendwie klar, dass Menschen, den es genauso geht, einfache Lösungen suchen und Bauernfängern in die Falle tappen, die diese anbieten. Aber etwas mehr Effizienz bei der Bewältigung des Armuts- und Verelendungsproblems in deutschen Großstädten darf in einem Land schon erwarten, in dem an anderer Stelle Organisation und gemeinschaftliche Ordnung schon einmal in einer Weise funktioniert haben, die in der ganzen Welt Beachtung gefunden hat. Ich frage mich, ob diese Fähigkeiten nicht auch einmal für etwas Gutes einsetzbar sein können. Ich frage mich, ob in einer Stadt, in der so viele Immobilienobjekte als unbenutzte Zweitwohnungen für Millionen von Euro gehalten werden, nicht auch Geld freisetzbar ist, das die Menschen aus prekären Lebensverhältnissen von der Straße, aus den U-Bahn-Tunneln und Bahnhöfen bringt, in ein Ambiente, in dem sie sich wohlfühlen und das menschenwürdig ist.

Oder muss es inzwischen so gehandhabt werden, dass öffentliche Parkanlagen, wie der Britzer Garten, umzäunt und von Sicherheitspersonal bewacht, mit einer Eintrittsgebühr bewehrt vor solchen Menschen "geschützt" werden muss. Müssen wir unsere Wohngebiete und Innenstädte nicht inzwischen genauso bewehren und mit einer Eintrittsgebühr vor Menschen schützen, die die Straße und die öffentlichen Plätze als Schlafplatz, Urinal und Toilette benutzen (müssen), weil keine adäquaten kostenfreien Lösungen zur Verfügung stehen? Kann das wirklich die Lösung sein? Oder sollten wir, wie vor 87 Jahren in Deutschland geschehen, diese Menschen hinter Mauern und Gittern vor der Gesellschaft verstecken?

Das Eine ist so extrem wie das Andere, und beides ist nicht wünschenswert. Es gibt Menschen, die haben heutzutage Arbeit. Sie werden dafür bezahlt, sich Gedanken darüber zu machen, wie Menschen in prekären Lebenssituationen geholfen werden kann, wie allgemeine und spezielle Lösungen aussehen können und wie diese praktisch umzusetzen sind. Es gibt Menschen, die haben Arbeit, nämlich eine solche, bei der diese Konzepte umgesetzt werden und tatkräftig dafür gesorgt wird, dass dergleichen soziale Hilfen angeboten und angenommen werden können. Und es gibt Menschen, die haben Arbeit, nämlich eine solche, bei der dafür Sorge getragen wird, dass die Finanzierung für diese Konzepte stimmt.

Wenn mir von Berlin Mitte bis Britzer Damm 25 bis 30 Personen begegnen, die ganz offensichtlich keine Teilhabe an sozialen Konzepten genießen können, ist mir klar, dass die ganze Hierarchie von Beteiligten im Sozialbetrieb der Stadt Berlin angefangen vom Regierenden Bürgermeister, über den Senator für Soziales und die Beamten in den Sozialstellen der Stadt, bis hin zu den Sozialarbeitern auf der Straße, aber auch die beteiligten Personen in der Legislative und Judikative, Abgeordnete wie Richter, Angestellte wie Justizbeamte, und nicht zuletzt die Beamten der Polizei das Gehalt, das sie bekommen, nicht verdienen! Und die Menschen, die Berliner, die achtlos an diesem Elend vorübergehen und sich bestenfalls über den Gestank in den Unterführungen oder in den Grünanlagen aufregen, anstatt sich aktiv über die Ursachen dieser Verhältnisse bei ihren zuständigen Amtsstellen, ihren zuständigen Stadtverordneten, Bürgermeistern und Abgeordneten zu beschweren, sollten sich zumindest schämen, denn auch ihr Wegsehen hat in Berlin Tradition!

Übrigens auch die Angestellten und Beamten der Dienststelle Berlin des Deutschen Patent- und Markenamtes und des Europäischen Patentamtes sollten sich schämen, dass sie es einfach zulassen, dass in den begrünten Rabatten auf der anderen Seite der Gitschiner Straße Menschen in prekären Lebensverhältnissen leben müssen. Unter den Büschen beziehungsweise unter der Hochbahn fristen diese dort ihr Leben mit allen dazugehörenden Bedürfnissen. Das war mir sofort aufgefallen, als ich das Bild oben gemacht habe.

Aber um eines auch gleich festzustellen: Vertreiben, ohne eine angemessene und vor allem bessere Alternative zu Verfügung zu stellen, ist keine Option!

 

Donnerstag, 1. August 2019

e-Scooter und Co.

 

Neue Dinge machen das Leben interessanter. E-Scooter, also Elektroroller sind seit Kurzem auf der Straße und überfluten die Fahrradwege, ob abgestellt oder in Betrieb.

Das ist nicht wirklich gut für die Fahrradfahrer, die jetzt ihren Verkehrsraum mit noch mehr Fahrzeugen teilen müssen. Und das ist auch nicht gut für die Autofahrer, weil sie jetzt mit schnell herannahenden Verkehrsteilnehmern rechnen müssen, die ebenso schlecht erkennbar sind, wie Fußgänger.

Wer aber die Einführung der Pedelecs, also der elektrischen Fahrräder erlebt hat, wird der Zukunft zuversichtlich entgegenblicken, denn die Leute, die diese Mittel zur Fortbewegung nutzen, bleiben nicht lange dabei. Das ist am Anfang eine Welle, die sich dann aber ziemlich schnell abschwächt, weil die Nachteile erkannt werden, wie zum Beispiel die Abrechnung am Monatsende oder die geringe Reichweite auf dem Fahrgerät.

Bei Elektrofahrrädern ist diese Welle inzwischen auch wieder verebbt. Ich sehe weniger e-Bike-Fahrer auf der Straße als noch vor einem Jahr. Woran das liegt, weiß ich nicht, aber vielleicht nutzen die e-Bike-Fahrer inzwischen wieder lieber ihr Auto, denn der PKW-Verkehr ist (jedenfalls im Strßenbereich, den ich nutze) ebenfalls nicht wesentlich durch e-Bikes entlastet worden.

Bei e-Bikes wird die Verleih-Infrastruktur erst langsam ausgebaut und die Nutzung bzw. die Anschaffung ist teuer, was den Zulauf an Nutzern bereits deutlich begrenzt. Bei Leih-e-Scootern werden die hohen Kosten erst nach ein paar Monaten realisiert werden. Dann nämlich, wenn die Transportkosten so hoch oder höher sein werden, als beim öffentlichen Personennahverkehr oder dem geliebten PKW. Diese hohen Kosten fallen an, ohne dass man auf den Geräten vor Wetter geschützt wäre oder die Sicherheit eines KFZ hätte.

Beim Fahrrad (ohne Hilfsmotor) ist die Kostenstruktur dann überschaubar, wenn ich mir das Gerät selbst kaufe. Im Verleih kostet das Fahrrad inzwischen auch pro Minute 3,3 ct. Bei einem e-Scooter zahle ich bereits beim Einloggen 1 € Startgebühr und dann einen Minutenpreis von 0,15 € bis 0,20 € für jede angefangene Minute bei einer Reichweite von 30-35 km. Das bedeutet, dass ich für eine Fahrt zur Arbeit 3,55 € bis 5,00 € zahlen müsste, wenn die Ampeln auf "Morgen"-Modus geschaltet sind und ich nirgends über die Straße komme, und ich also ca. 17-20 Minuten auf den 3,5 km unterwegs bin. Mit dem Leihfahrrad würde mich das immerhin noch 56 bis 66 ct kosten.


Das gute, alte, nicht-elektronische Fahrrad kostet mich auf derselben Strecke bei einem Anschaffungspreis von 900 € alle 10 Jahre (hier sind Reparatur und Wartung durch mich selbst bereits enthalten), und einer angenommenen Laufleistung von nur 7 km pro Tag auf dieser Strecke umgerechnet etwa 0,125 €. Also 12,5ct für eine Strecke von 3,5 km gegenüber günstigstenfalls 56 ct oder 3,55 € mit dem e-Scooter. Da muss ich nicht lange nachdenken, da bleibe ich bei Muskelkraft, was mich auch noch ein bisschen fit hält.

Aber aus Spaß, kann man mal mit einem E-Scooter fahren. Das macht nämlich wirklich Spaß, vor allem wenn es so heiß wie die letzten Wochen ist, dass man sich nicht bewegen mag und der Fahrtwind einem Erleichterung verschafft.

Was e-Scooter im Winter bei Schnee und Regen wohl machen werden??? Mein Fahrrad fährt auch bei -30°C oder wenn die Straßen im Schnee versinken, was ich auch schon dokumentiert habe. Wer also will auf das Fahrrad verzichten? Ich bleibe dabei. E-Scooter und E-Bikes sind Spielzeug und sollten auch rechtlich so behandelt werden. Richtig unabhängig und frei bin ich nur, wenn ich mich auf meine Muskelkraft verlassen kann, also mit dem nicht-elektronischen Fahrrad.

 

Sonntag, 2. Juni 2019

Bienchen und Co.

Auf dem Weg zum Forstbotanischen Garten bin ich mit dem Fahrrad an einem Feld vorbeigekommen. Es war groß und sah schon etwas nach "Monsanto-Wüste" aus. Nur waren noch Hecken und Sträucher am Rand der riesigen Ackerfläche übrig geblieben. Beeindruckend waren aber die Bienenhäuschen, die entlang der Wege "gepflanzt" waren. Sie hatten, wie auf dem Bild gezeigt, Schilder um, auf Bienenhausdenen stand dieser Spruch geschrieben, mit einer Beschreibung, für welche weiteren Insektenarten ein solches Häuschen ebenfalls Heim sein kann.
Bienenhaus(Bild: eigen - 02.06.2019)
Dass in Nordrhein-Westfalen die Naturpflege sehr groß geschrieben wird, ist nicht nur an dieser Initiative zu erkennen. Die Versorgung von Bienen in den Städten ist ebenfalls eine Aufgabe, derer sich Menschen hier widmen. Bienenhaus
Feld bei Köln
(Bild: eigen - 02.06.2019)
BienenschwarmNicht lange nach der Entdeckung der Wildbienenwohnungen konnte ich einem Schauspiel folgen, dass sich unmittelbar auf dem Mauritiuskirchplatz ereignet hatte, und zwar dem Ausschwärmen eines Bienenvolkes. Die Bienen haben sich anschließend gesammelt und an einem Fahrradkorb aus Weidengeflecht gehängt. Daraufhin bin ich nach unten zum Ort des Geschehens gegangen und habe mir das Volk mal näher angeschaut. Weil sich niemand anderes darum gekümmert hat, habe ich kurzerhand die Notrufnummer der Feuerwehr 112 angerufen, weil ich dachte, dass die Feuerwehr hier zuständig wäre. War aber nicht so! Es gibt ganz offenbar einen amtlichen Imker, der in solchen Fällen tätig wird. Die 112-Stelle hat diesen dann aber freundlicherweise angerufen und nach einer Stunde war der Imker auch schon da. Der Imker hat dann das ganze Bienenvolk mit einem Handfeger vorsichtig in eine Holzkiste gefegt, so dass die Königin in der Kiste war. Bienenschwarm am Fahrradkorb Dann hat er die Kiste mit einem einschiebbaren Deckel bis auf einen Schlitz verschlossen und an Ort und Stelle stehen lassen. Anschließend hat er mehr als eine Stunde gewartet, dass die restlichen herumfliegenden Bienen in den Kasten gehen. Das haben sie auch zum größten Teil dann gemacht. Danach hat er einen Imkerkollegen Bescheid gesagt, der das neue Bienenvolk dann abgeholt hat. Es ist wohl so, dass ein solches Volk, sollten es Zuchtbienen sein, dann erst einmal unter Quarantäne gestellt werden. Wenn es Wildbienen sind, werden Sie wohl in die Natur gebracht. Meine Mauritiusbienen waren aber wohl keine Wildbienen und bringen nun dem neuen Besitzer gute Einnahmen durch Honig.

Mittwoch, 22. Mai 2019

Kampfstern Schnecken-Galaktika

Alle Jahre wieder...

dasselbe Trauerspiel: Schnecken im Pflanzentopf. Das macht keinen Spaß und Schneckenkorn ist die unausweichliche Folge. In 19 Jahren sind von diesen Schnecken garantiert 1500 € in Form von Pflanzen zerstört worden. Es hat erst einmal gedauert, bis ich herausbekommen habe, dass es Schnecken sind, die hier wüten, und nicht unbeteiligte Käfer oder dergleichen. Sie fressen nicht nur Blätter, sondern verköstigen sich auch an den Wurzeln. Auf diese Weise sind über die Jahre schon ein Rhododendron, eine Rose, ein Buchsbaum, eine Thuja und Vieles mehr kaputt gegangen.

Paprikapflänzchen

Verheerung der Pflänzchen im Töpfchen
besonders oben links bis mittig
(Bild: eigen - 22.05.2019)

Warum auf meinem Balkon eine unbeherrschbare Schneckenplage wütet, stelle ich mir so vor:

Das Haus ist terrassenförmig gebaut und über meiner Wohnung befindet sich ein ungepflegter und verkrauteter Balkon, auf dem die Schnecken gedeihen und über den die Schecken nach unten gespült werden, wenn es zu stark regnet.

Denn Schnecken kriechen nach oben, wenn es regnet, an den Glasscheiben von Fenstern und Türen oder am Mauerwerk. Nach dem Regen kann man ihre Kriechspuren erkennen. Wenn es regnet, dann müssen sie an die Luft und unter den Platten, die auf Kies liegen, hervorkriechen. Sie werden dann vom Wasser über die Balkonkante gespült. Der Balkon oben überflutet nämlich regelmäßig, weil niemand die Abflüsse reinigt. Das Wasser läuft dann die Verkleidung hinunter und tropft auf meinen Balkon, eine widerliche Angelegenheit. Und so kann ich Schneckenkorn streuen, wie ich will, und trotzdem habe ich immer Schnecken.

Meinen jungen Paprikapflänzchen ist es an den Kragen gegangen. Ich war vier Tage nicht da und habe den Topf raus gestellt, damit er beregnet wird, falls es regnet. Das ist auch passiert, aber dann haben die Aliens, die auf meinem Balkon im zweiten Stock wüten, ihnen fast den Garaus gemacht. Ich habe drei Schnecken im Töpfchen  gefunden. 

 

Kannibalen-Schnecken

Kannibalenschnecke bei der neckischen Jagd
(Bild: eigen - 22.05.2019)

Eine dicke, große Kannibalenschnecke war noch dazu so gefräßig, dass sie sich gleich über die Kleine hermachen und sie fressen wollte, als ich sie auf die Fliesen gelegt hatte. Das habe ich dann doch verhindert. Kannibalismus in meinen Räumen, das geht dann doch zu weit. Trotzdem habe ich sie alle eliminiert. Kurz und schmerzlos.

Den Titel habe ich gewählt, weil es früher schon mal ein Angriff auf meine Pflanzen gab, nämlich auf meine Bonsai-Eiche. Die hat es aber überlebt, ohne dass ich eingreifen musste.

 

 

 

Sonntag, 12. Mai 2019

Wo der Rhododendron blüht

Im Kölner Forstbotanischen Garten ist Blütenzeit. 

Sein Areal ist ein etwa 25 Hektar groß und liegt im Süden der Stadt Köln. Er ist Teil des äußeren Kölner Grüngürtels. Der Forstbotanische Garten wird räumlich begrenzt durch das Autobahnkreuz Köln-Süd beziehungsweise die parallel verlaufende Friedrich-Ebert-Straße (L 92) mit anschließendem Golfplatzgelände, die Bonner Landstraße (L 166), die Straße Zum Forstbotanischen Garten (in der Verlängerung Industriestraße) und angrenzende Kleingartenanlagen (L 300).

Forstbotanischer Garten Köln

Forstbotanischer Garten Köln
(Bild: eigen - 12.05.2019)


Forstbotanischer Garten Köln am 12.05.2019

Forstbotanischer Garten Köln
(Bild: eigen - 12.05.2019)

Forstbotanischer Garten Köln am 12.05.2019

Forstbotanischer Garten Köln
(Bild: eigen - 12.05.2019)

Vor etwa einem Jahr, am 22. April 2018, war ich auch dort gewesen und habe Fotos gemacht. Einige von den Fotos sind weiter unten zu sehen.

 


Forstbotanischer Garten Köln
(Bild: eigen - 12.05.2019)

Aber nicht nur Rhododendron blüht dort. Eine Vielzahl von Blümchen schmeicheln jetzt im Mai unseren Sinnen, und nicht nur unseren. Hier waren auch eine Vielzahl von Maiglöckchen ...


Forstbotanischer Garten Köln
(Bild: eigen - 12.05.2019)

  Donnerstag, 31. Januar 2019

Wintereinbruch in Köln. Seit zwei Tagen schneit es nahezu ununterbrochen.

Die Straßen sind aber frei und die Temperaturen halten sich um die 0°C.

Winterwanderland

Winterwanderland
am Aachener Weiher in Köln
(Bild: eigen - 31. Januar 2019)

Winterwanderland 2

Winterwanderland 2
am Aachener Weiher in Köln
(Bild: eigen - 31. Januar 2019)

 
Winterwanderrad

Hier in Köln halten einen heute Massen an Schnee in Atem, die die letzten Tage hier vom Himmel gefallen sind. Köln versinkt im Weiß. Ich benutze trotz allem furchtlos mein Fahrrad auf den Wegen in der Stadt.

Solches Wetter ist für Köln etwas ganz Besonderes. Die Leute reden überall darüber, und dass es das letzte Mal vor 12, 15 oder 18 Jahren so viel Schnee gehabt haben soll.

Also fotografiert man sich vor winterlicher Landschaft, denn morgen ist es höchst wahrscheinlich schon wieder vorbei, wenn die Sonne rauskommt.

Nur gut, dass der Karneval dieses Jahr so spät liegt.

Weihnachtsgrüße 2018 / Neujahrswünsche 2019

Weihnachtsgrüße

 

Winternacht

Verschneit liegt rings die ganze Welt,

Ich hab’ nichts, was mich freuet,

Verlassen steht der Baum im Feld,

Hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht

Und rüttelt an dem Baume,

Da rührt er seinen Wipfel sacht

Und redet wie im Traume.

Er träumt von künft'ger Frühlingszeit,

Von Grün und Quellenrauschen,

Wo er im neuen Blütenkleid

Zu Gottes Lob wird rauschen.

 

Mondnacht

Es war, als hätt’ der Himmel,

Die Erde still geküßt,

Daß sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müßt’.

Die Luft ging durch die Felder,

Die Aehren wogten sacht,

Es rauschten leis die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

 

Gesundheit, Freude,

Frieden und Freiheit,

Zufriedenheit, Zuversicht

und immer

eine Handbreite Wasser unterm Kiel,

oder eine Zeitungsbreite Abstand von der Stossstange.

Sonntag, 1. Juli 2018

Fleißige Bienchen

Fleißige Bienchen

Fleißige Bienchen gibt es in Köln. Die Aufnahmen stammen vom 1.7.2018 kurz vor Mittag.

Samstag, 30. Juni 2018

Weiße Nächte auch in Köln?

Die Aufnahme* stammt aus der Nacht vom 30.6. auf den 1.7.2018 kurz vor Mitternacht.

Im Hintergrund ist deutlich die helle Abenddämmerung zu sehen, Blickrichtung Nordwesten.

Die Morgendämmerung beginnt dann etwa 3 Stunden später im Nordosten, der hier etwas rechts vom Hahnentor liegt.

Weiße Nächte

*(Aus Gründen des Datenschutzes und gesetzlicher Erfordernisse ist das Foto hinsichtlich der Personen, die hier abgebildet sind, grafisch verändert worden, um eine Erkennbarkeit und mögliche zeitliche, personelle oder sachliche Zuordnung von real existierenden Menschen auszuschließen. Form der Figuren, Hautfarbe, Haarfarbe, Haarlänge, körperliche Statur sowie Kleidung und Aufmachung der Personen sind danach rein zufällig gewählt und haben keinerlei Bezug zu lebenden oder toten Personen. Die Straßenszene spiegelt insofern lediglich eine übliche Situation einer beliebigen Nacht eines 30. Juni vor dem Hintergrund der Gegebenheiten an dem dargestellten Zeitpunkt wieder.)

Freitag, 25. Mai 2018

Haselnuss

Haselnuss
im Kölner Balkonien
(Bild: eigen - 24. Mai 2018)

 

Haselnuss

Eine harte Nuss knacken, könnte in diesem Sommer oder Herbst eine schöne Aufgabe für mich werden, wenn die Haselnüsse reif sind. Diese wächst in dem Balkonkasten in meinem Büro. Für einen Tiroler Nusskuchen wird es aber leider noch nicht reichen. Der Marktwert von 200 g Haselnüssen liegt derzeit so ab 2,79€. Schön waren die Zeiten, als sie noch 0,79€ gekostet haben. Das ist gar nicht so lange her.

Und in Wikipedia steht:

Die Gemeine Hasel (Corylus avellana), auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt, ist eine PflanzenBirkengewächse (Betulaceae). Sie ist ein meist rund fünf Meter hoch werdender sommergrüner Strauch, der in Europa und Kleinasien heimisch und in Mitteleuropa sehr häufig ist. Bekannt ist sie für ihre essbaren, seit Jahrtausenden vom Menschen genutzten Früchte, die Haselnüsse. Der Großteil der im Handel erhältlichen Haselnüsse stammt jedoch von der nahe verwandten Lambertshasel (Corylus maxima).

Das Art-Epitheton avellana bezieht sich auf die antike italienische Stadt Abella, heute Avella, in der heutigen Provinz Avellino in Kampanien nahe dem Vesuv. Die Region ist für ihren Haselnussanbau schon seit dem Altertum bekannt.

Freitag, 25. Mai 2018

Ostrakon

Ostraca sind kleine Notizen, die einer Zettelwirtschaft gleich, von den alten Griechen jeweils als Einzelstücke auf Tonscherben gekritzelt wurden.

Als Ostrakon (griechisch τὸ ὄστρακον „Tonscherbe“, Plural: Ostraka) werden

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Ostrakon
oder Schnipsel
(Bild: Wikipedia 2018)

Ostrakon

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Scherben von Tongefäßen, seltener auch Muschelschalen, Eierschalen oder Kalkstein-Scherben bezeichnet.
Als gut verfügbares, handliches Material dienten sie anstelle des teuren Papyrus im gesamten Altertum als Beschreibstoff für Notizen, Schulaufgaben, Abrechnungen, Quittungen und kurze Briefe aller Art. Geschrieben wurde mit Tinte oder der Text wurde eingeritzt. Es sind ganze Archive hiervon gefunden worden (wie zum Beispiel das Nikanor-Archiv). Im antiken Griechenland, insbesondere in Athen, wurden sie auch als Stimmzettel in dem Verfahren des „Scherbengerichts“ (Ostrakismos genannt) verwandt.

Damit bilden sie eine wertvolle Quelle zum Verständnis des antiken Alltagslebens, im letzteren Fall auch für die politische Geschichte.

Hier findest du also meine neusten Projektvorhaben als kurze Notizen, deren Ergebnisse später in "Arbeiten"  veröffentlicht werden sollen.

Sonntag, 22. April 2018

Ein Sonntagsausflug

Mein Sonntagsausflug ging also in den weiteren Grüngürtel von Köln, genauer gesagt zum forstbotanischen Garten nach Rodenkirchen.

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Blühendes

Blühendes
Forstbotanischer Garten
Rodenkirchen (April 2018)

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Dort stand alles in Blüte und der Gehalt an Duftstoffen in der Luft war gewaltig. Umwerfende Gerüche konkurrierten miteinander um die Gunst ihrer kleinen Helferlein, den Insekten. Die waren dann aber auch zuhauf unterwegs und taten ihre Arbeit. Das Sonnenlicht reflektierte auf dem frischen Grün der Blätter und Gräser. Ein Traum von Frühling umgab uns.

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Blühendes

Blühendes
Forstbotanischer Garten
Rodenkirchen (April 2018)

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Nun, der Wetterbericht hatte es ja angekündigt. Und pünktlich zum Nachmittag setzte dann ein Gewitter ein, dass man allerdings bereits voraussehen konnte, weil es Regenschleier ziehend von Westen herannahte und sich seinen Weg über Köln bahnte.

Es war eine gute Entscheidung, angesichts der Wassermassen, die auf uns zukamen, die Fahrradtour abzubrechen, eine Abkürzung zu nehmen und den Regen bei einer Tasse Kaffee zu Hause zu verbringen.

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Blühendes

Nahender Regen
Äußerer Grüngürtel
Köln (April 2018)

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  1. Orchidee