Veröffentlichung der Luftverschmutzung
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- Kategorie: wetter
- Veröffentlicht: Dienstag, 06. Februar 2018 18:06
- Geschrieben von Alex
Ich habe neue Zahlen. Das European Pollutant Release and Transfer Register (E-PRTR) veröffentlicht alle zu meldenden Daten über den Verschmutzungseintrag von Anlagen jedweder Art in Luft und Wasser. Das E-PRTR ist eine Abteilung der European Enviroinment Agency.
Danach habe ich die Kohlekraftwerke der westlichen Kölner Umgebung einmal näher analysiert, wobei ich den Fokus auf den Eintrag von Feinstäuben gelegt habe. Dies ist der sogenannte PM10-Wert. Ansonsten entstehen bei der Verbrennung natürlich noch viel mehr chemische Substanzen, die mehr oder weniger schädlich sind. Der wichtigste dabei ist wohl CO2, zurzeit das Treibhausgas Nummer 1, das Deutschland nicht in den Griff bekommt. Mich interessieren im Moment aber nur mal die Feinstäube.
Hier ein Auszug aus dem Register. Es beschreibt die Braunkohle-Kraftwerksanlage in Eschweiler 2015.
Releases to air
Pollutant name | Total | Accidental | Accidental % | Method | Method used | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
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Carbon dioxide (CO2) excluding biomass | 18100000 t | 0 | 0 % | Calculated | SSC | |
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Arsenic and compounds (as As) | 67.0 kg | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Cadmium and compounds (as Cd) | 26.0 kg | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Chromium and compounds (as Cr) | 120 kg | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Copper and compounds (as Cu) | 160 kg | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Mercury and compounds (as Hg) | 176 kg | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Nickel and compounds (as Ni) | 138 kg | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Zinc and compounds (as Zn) | 262 kg | 0 | 0 % | Measured | OTH | |
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Particulate matter (PM10) | 235 t | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Nitrogen oxides (NOx/NO2) | 12600 t | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Sulphur oxides (SOx/SO2) | 4130 t | 0 | 0 % | Measured | NRB | |
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Chlorine and inorganic compounds (as HCl) | 62.1 t | 0 | 0 % | Measured | OTH | |
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Fluorine and inorganic compounds (as HF) | 14.5 t | 0 | 0 % | Measured | OTH | |
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Carbon dioxide (CO2) | 18300000 t | 0 | 0 % | Calculated | SSC | |
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Carbon monoxide (CO) | 8190 t | 0 | 0 % | Measured | NRB |
Releases to water
Pollutant name | Total | Accidental | Accidental % | Method | Method used | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
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Nickel and compounds (as Ni) | 36.5 kg | 0 | 0 % | Measured | CRM |
Also wurden im Jahr 2015 in Eschweiler 235t Feinstaub in die Luft geblasen. Das sind pro Tag dann also im Jahresdurchschnitt 0,64383526t pro Tag, also 643,84 kg, wenn man davon ausgeht, dass jeden Tag gleich viel Feinstaub erzeugt wird, also nur Feinstaub, wohlgemerkt. Die Braunkohle-Kraftwerke im Westen von Köln haben danach etwa 1660t im Jahr 2015 - zum Vergleich 1772t in 2010 - in die Luft geblasen. Das sind also 4,54794521t am Tag, was etwa 4548kg entspricht, und das nur im Kölner Westen.

Kraftwerks-Panorama
(Oktober 2017)
Warum schaue ich mir die Feinstäube hier so genau an? Nun, weil an Feinstaub mehr als an irgendwelchen anderen Stoffen bzw. Molekülen Luftfeuchtigkeit kondensiert und somit Dunst, Wolken oder sonst für die Sonne undurchdringbare Wasserformen bildet. Außerdem ist mein Thema hier ja das Mikroklima von Köln und seine Einflüsse. Wasserformen wie Wolken, Regen, Nebel und Dunst haben einen wesentlichen Beitrag zu diesem Mikroklima. Also schaue ich mir auch ihre Entstehung genauer an.
Bei der richtigen Wetterlage kondensiert am Feinstaub, aber auch an Metallverbindungen in der Luft die ebenfalls darin enthaltene Luftfeuchtigkeit. Das Rheinland und die Kölner Bucht haben durch die Anwesenheit des Rheins und seiner vielen Zuflüsse in dieser Region per se eine hohe Luftfeuchtigkeit. Dazu kommt das atlantische Klima mit ozeanischer Luftfeuchtigkeit. Das bedeutet, dass mit der richtigen Konzentration an Luftpartikel - wie Feinstaub - schnell, d.h. schneller als an anderen Orten, eine trübe, graue wasserreiche Luftmasse entsteht, die von der Sonne tagsüber nicht mehr aufgelöst werden kann, mit der Folge von typischen Inversionswetterlagen.

Quelle: Wikipedia, die verschiedene Artikel über die benannten Städte
(hier erfasst 04/2016)
Das erklärt dann auch, warum das Verhältnis von Sonnenstunden und Regenmengen für Köln so negativ ausfällt. Beides reicht aber nicht aus, um die tatsächlichen Bedingungen wieder zu geben. Denn es gibt in diesem Zusammenhang noch einen dritten Faktor, der für das Wetter in der Stadt von Bedeutung ist. Das ist der Bedeckungsgrad, der hier in der Tabelle leider nicht dargestellt ist.
Als nächstes Projekt werde ich versuchen, den Bedeckungsgrad über das Jahr für verschiedene Gebiete Deutschlands darzustellen. Das gibt dann zusammen ein schönes Bild darüber, wie das Mikroklima in der Stadt Köln wirklich ist.
Heute jedenfalls regnet es einmal nicht. Nein, es schneit bei -1°C, was für uns schon etwas Besonderes ist. Aber am Karneval war es ja immer ziemlich frostig, die letzten Jahre. Und übermorgen ist Weiberfastnacht, womit die tollen Tage bis Aschermittwoch beginnen.